Duftnews

Gedächtnistraining
mit Düften

 

Die Macht der Düfte ist faszinierend: Ein angenehmer Blumenduft, der an einen unvergesslichen Spaziergang erinnert, oder der markante Geruch von frisch gebackenem Brot, der sofort Kindheitserinnerungen hervorruft – Aromen haben eine erstaunliche Fähigkeit, unsere Gedanken auf eine Reise durch die Zeit zu schicken. Es ist bemerkenswert, wie bestimmte Düfte vergangene Erinnerungen wieder zum Leben erwecken und uns mit Emotionen und Erlebnissen verbinden, die lange in unseren Köpfen verschwunden schienen. Die Wirkung von Düften auf unser Gedächtnis ist ein faszinierendes Forschungsfeld, das Wissenschaftler, Psychologen und Parfümeure gleichermaßen begeistert.

Wie Düfte Emotionen wecken

Der Geruchssinn spielt eine einzigartige Rolle bei der Bildung und Wiedererweckung von Erinnerungen. Düfte haben eine starke Verbindung zum limbischen System, dem Teil unseres Gehirns, der Emotionen und Gedächtnis steuert. Ein bestimmter Duft kann komplexe neurochemische Prozesse auslösen und lebhafte Erinnerungen und Gefühle hervorrufen.

    Halten Sie kurz inne & überlegen Sie: Welcher Duft erinnert Sie besonders an Ihre Kindheit? Welcher Duft erinnert Sie an Urlaub? Welche Emotionen werden durch diese Erinnerung bei Ihnen geweckt?

    Düfte als Arzneimittel

    Ätherische Öle haben eine lange Tradition als natürliche Heilmittel in der Medizin. Sie werden aus Pflanzen gewonnen und enthalten bioaktive Verbindungen, die eine therapeutische Wirkung auf den menschlichen Körper haben können. In der modernen Medizin werden ätherische Öle als alternative oder ergänzende Therapieformen immer beliebter und finden Anwendung bei der Linderung von Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelverspannungen sowie zur Unterstützung von Stressabbau und Schlafproblemen. Ihre antibakterielle, antivirale und fungizide Wirkung ist mittlerweile gut erforscht. 

    Brettspiel „Smell & Tell TM“

    In einer Zeit, in der soziale Isolation und Einsamkeit zunehmend präsent sind, hat das Team von Givaudan, einer führenden Firma für Düfte und Aromen, ein innovative Spiel namens „Smell & TellTM“ entwickelt, um Menschen in Pflegeheimen zu unterstützen. Die Idee entstand aus dem persönlichen Erleben von Solène Cauvin-Wirz und Zoe Cogger, zwei Mitarbeitern von Givaudan, die hautnah miterlebten, wie die Pandemie das Leben ihrer Angehörigen in Pflegeheimen beeinflusste. 

    Duftes Gedächtnistraining für Jung & Alt

    Ein Riechtraining kann zu einem Gedächtnistraining werden, indem es gezielt dazu genutzt wird, das olfaktorische Gedächtnis zu stärken und die Fähigkeit zur Erinnerung von Düften zu verbessern. Hier sind einige Schritte, um ein Riechtraining zum Gedächtnistraining zu machen:

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    Auswahl der Düfte: Wählen Sie Düfte aus, die gut unterscheidbar sind und positive Assoziationen hervorrufen. Zu Beginn startet man mit 4-6 Düften (z.B. Zitrone, Pfefferminze, Vanille-Extrakt, Zimt, Lavendel und Rosmarin ct. Cineol). Dazu träufelt man 2-3 Tropfen des ätherischen Öls auf ein Wattepad und gibt dieses in ein leeres, kleines, verschraubbares, Marmeladenglas.

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    Tägliches Training: Führen Sie das Riechtraining täglich durch, um das Gedächtnis zu schulen. Setzen Sie sich in eine ruhige Umgebung und konzentrieren Sie sich auf jeden Duft einzeln.

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    Achtsame  Warhnehmung: Atmen Sie den Duft langsam und tief ein, während Sie sich auf die Assoziationen, Erinnerungen oder Emotionen konzentrieren, die der Duft hervorruft. Versuchen Sie, das Gedächtnis mit dem jeweiligen Duft zu verbinden.

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    Riechpalette erweitern: Fügen Sie nach einiger Zeit neue (möglichst ähnliche) Düfte hinzu, um die Riechpalette zu erweitern und das Gehirn herauszufordern, sich an immer mehr Düfte zu erinnern. Beispielsweise kann man analog zu den genannten Ölen folgende Ergänzungen vornehmen: Zitrone – Lemongras, Pfefferminze – Krauseminze, Zimt – Gewürznelke, Lavendel – Bergamotte, Rosmarin ct. Cineol – Rosmarin ct. Borneon). Durch die ähnlichen Düfte ist die Unterscheidung schwerer.

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    Duft-Spiele: Verbinden Sie das Riechtraining mit spielerischen Aktivitäten. Zum Beispiel könnten Sie Düfte blind erraten oder mit anderen Menschen über die Assoziationen und Erinnerungen zu den Düften sprechen.

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    Gedächtnis-Aufgaben: Verknüpfen Sie das Riechtraining mit Gedächtnis-Aufgaben. Zum Beispiel könnten Sie sich nach dem Riechen eines Duftes bestimmte Details oder Informationen merken und sie später wiedergeben.

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    Regelmäßiges Wiederholen: Wiederholen Sie das Riechtraining regelmäßig, um das Gedächtnis und die Fähigkeit zur Erinnerung von Düften kontinuierlich zu verbessern

    Indem Sie gezielt auf Ihren Geruchssinn achten und diesen trainieren, können Sie nicht nur Ihr Gedächtnis stärken, sondern auch eine tiefere Verbindung zu den Düften und Erinnerungen herstellen, die unser Leben bereichern oder bereichert haben.

    Bildungstipp

    Neurotraining trifft Aromatherapie zur Stressbewältigung
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        Da kommt unser Wissen her

        Alle Informationen über die ätherischen Öle dieses Beitrags haben wir der aromainfo-Datenbank** entnommen. Dort finden Sie auch eine genaue Auflistung der Studien, Bücher und Arbeiten, auf die wir uns beziehen.

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        Bildquellen: Ingrid Karner – aromainfo e.U. (c) Renate Trummer – fotogenia